Asthma ist eine chronische Entzündung der Lunge, die immer häufiger bereits bei Kleinkindern auftritt. Die genaue Ursache ist noch unbekannt, doch weist eine steigende Zahl von Studien auf die Bedeutung von Ernährungsfaktoren hin, unter anderem bereits während der Schwangerschaft.
Eine zentrale Rolle bei Asthma spielt Immunglobulin E (IgE). Dies ist ein Antikörper, der von den B-Zellen des Immunsystems gebildet wird. IgE ruft allergische Reaktionen hervor und ist für die Symptome von Asthma, wie Husten, Keuchen und Atemnot verantwortlich.
Für die Studie wurden Blutproben von 17 Asthmapatienten und 17 gesunden Personen genommen. Die B-Zellen wurden isoliert und als Kulturen angesetzt. Anschließend wurde der Einfluss von Omega-3-Fettsäuren auf die Bildung von IgE gemessen.
Omega 3 bewirkte, dass sich der IgE-Gehalt in den damit behandelten Zellkulturen verringerte. Dieser beobachtete Effekt könnte sich möglicherweise zur Verringerung der Entzündungsbelastung der Lunge und damit zur Verringerung der Asthmasymptome nutzen lassen. Aber dies galt nicht, wenn orale Corticosteroide („Asthmaspray“) verwendet wurden.
An den Zellkulturen zeigte sich, dass Corticosteroide die Fähigkeit von Omega 3 zur Hemmung der IgE-Bildung behindern. „In einigen Fällen reduzieren Steroide offenbar die körpereigene Fähigkeit zur Hemmung von Asthmaentzündungen“, erklärten die Forscher.
Diese Ergebnisse stehen im Einklang mit einer früheren Untersuchung, die Ende 2016 im New England Journal of Medicine veröffentlicht worden war. Diese hatte gezeigt, dass das Risiko der Entwicklung von Asthma bei Kindern von Frauen, die während des dritten Schwangerschaftstrimesters täglich 2,4 g Omega-3-Fettsäuren zu sich genommen hatten, um 31 Prozent niedriger lag als bei Kindern von Frauen in der Kontrollgruppe (Olivenöl).
Daher lohnt es sich, bei der Prävention und Behandlung von Asthma mit einer ausreichend hohen Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren aus der Nahrung zu beginnen, vor allem bei schwangeren Frauen und Kindern. Wenn der Fischanteil der Nahrung nicht ausreichend hoch ist – und dies trifft auf mehr als 85 Prozent der Bevölkerung zu – so ist eine Supplementierung mit Omega-3-Fettsäuren aus beispielsweise Fisch oder Krill zu empfehlen.
Bei einer solchen Supplementierung ist jedoch die Qualität des verwendeten Omega 3 entscheidend, stellen auch die Forscher im New England Journal of Medicine fest: „Um diese Wirkung zu erzielen, ist ein qualitativ hochwertiges Supplement erforderlich.“