Warum Caprylsäuren bei Candida?

Dienstag 20-Dezember-2016

Schon seit vielen Jahren werden Caprylsäuren in der Naturheilkunde als Supplement zur Behandlung des Candidasyndroms eingesetzt. Aber was genau sind Caprylsäuren und wie werden sie in der orthomolekularen und naturheilkundlichen Behandlung angewendet?

 

Caprylsäure ist eine gesättigte Fettsäure, die zu den mittellangkettigen Fettsäuren zählt. Sie wird in kleinen Mengen vom Körper selbst gebildet und ist in geringen Mengen auch in Nahrungsmitteln wie Kokosfett, Palmöl, Hanföl, Muttermilch, Milchprodukten und Butter enthalten. Sie schützt Pflanzen und Tiere gegen den Einfluss von Bakterien, Pilzen und Viren.

 

Anwendung bei Candida

Caprylsäure wird zur Darmbehandlung zum Beispiel bei Candida eingesetzt. Kennzeichnend für dieses Syndrom ist ein übermäßiges Wachstum der Hefe Candida albicans im Dickdarm. Das Krankheitsbild geht mit einer Reihe unspezifischer Symptome wie allgemeinem Unwohlsein, chronischer Müdigkeit, Völlegefühl, Ängstlichkeit und Depressionen einher. Die letztgenannten Symptome deuten darauf hin, dass an diesem Syndrom auch eine Immunkomponente beteiligt ist, die sich auf die Psyche auswirkt.

 

Belastung des Immunsystems

Bei schlechter Kondition des Patienten kann eine erhöhte Permeabilität des Darmepithels vorliegen, sodass (Candida-) Toxine und verschiedene Antigene resorbiert werden. Dieses kontinuierliche Eindringen von Antigenen bedeutet eine chronische Belastung des Immunsystems. Häufig lassen sich in solchen Fällen auch eine extreme Anfälligkeit gegenüber der Entwicklung von Allergien und eine auffällig hohe Unverträglichkeit gegenüber chemischen Substanzen beobachten.

 

Wissenschaftlicher Hintergrund

Die antifungale Wirkung von Caprylsäure ist bereits seit den sechziger Jahren bekannt und wurde seitdem mehrfach durch In-vitro- und In-vivo-Studien belegt. Im pH-Bereich zwischen 2,5 und 8,5 besitzt Caprylsäure offenbar eine starke fungizide Wirkung gegen Hefen, insbesondere gegen Candida albicans. Übrigens lassen sich Caprylsäuren aufgrund der sich überschneidenden Wirkungsbereiche im Rahmen dieser Behandlung gut mit Thymian kombinieren, der ebenfalls antibakterielle, -mykotische und -virale Wirkungen besitzt.

 

Wie es wirkt

Die Tatsache der Wirkung ist bekannt, der genaue Wirkmechanismus jedoch noch nicht geklärt. Dennoch sind einige Wirkmechanismen bekannt, über die Caprylsäuren Krankheitserreger hemmen könnten. So hemmen sie zum Beispiel die Nutzung der Energiequelle Glucose, blockieren in Bakterien bestimmte Gene, die für deren invasive Eigenschaften verantwortlich sind, und zerstören die Zellmembranen, Mitochondrien und andere Organellen von Bakterien. Bei Viren zerstören Caprylsäuren die Virushülle und bei Hefen und Pilzen greifen sie das Myzelium an. Als Therapeutikum sind Caprylsäuren daher sehr vielseitig einsetzbar.

 

Literatur

http://www.naturafoundation.nl/monografie/Caprylzuur.html