Paracetamol ist das am häufigsten während Schwangerschaften verwendete Medikament. Obwohl eventuelle Langzeitfolgen für das Kind bislang noch kaum erforscht wurden, bestehen zurzeit keinerlei Bedenken oder Einschränkungen bezüglich der Verwendung von Paracetamol während einer Schwangerschaft.
„Da viele schwangere Frauen Paracetamol einnehmen, ist die Aufdeckung möglicher Nebenwirkungen von großer Wichtigkeit für die öffentliche Gesundheit“, betonen die Forscher. Die Studie hatte zum Ziel, festzustellen, ob ein Zusammenhang zwischen der Einnahme von Paracetamol während einer Schwangerschaft und der Entwicklung von Asthma bei Kindern besteht.
Als Studienpopulation wurde die Norwegian Mother and Child Cohort Study verwendet. Innerhalb dieser großangelegten Studie wurden mehr als 100.000 Schwangerschaften begleitet, aus denen mehr als 114.500 Kinder hervorgegangen sind. Die Forscher untersuchten, ob bei diesen Kindern im Alter von drei und sieben Jahren Asthma aufgetreten ist.
Wie sich zeigte, war bei 5,7 Prozent der Kinder im Alter von drei Jahren Asthma aufgetreten. Bei den Siebenjährigen waren es 5,1 Prozent. Und es wurde ein klarer Zusammenhang zwischen der Entwicklung von Asthma und der Exposition dieser Kinder gegenüber Paracetamol während der Schwangerschaft festgestellt. Der stärkste Zusammenhang lag dann vor, wenn die Mutter während der Schwangerschaft bei mehr als einer Beschwerde Paracetamol eingesetzt hatte. Dies erhöht das Asthmarisiko im Alter von drei Jahren am stärksten.
Die Studie bestätigt frühere Untersuchungen, die bereits zeigten, dass Paracetamol während der Schwangerschaft für das Kind schädlich sein kann. Aufgrund einer Untersuchung an 3000 Kindern aus derselben Kohortenstudie war man zu dem Ergebnis gekommen, dass Kinder, die in der Gebärmutter mehr als 28 Tage lang Paracetamol ausgesetzt waren, schlechtere motorische Fähigkeiten zeigten als Kinder, die nicht ausgesetzt waren. Außerdem entwickelten sie weniger gute kommunikative Fähigkeiten und litten eher an Verhaltensproblemen.