Bessere Blutzuckerwerte mit Vitamin K1

Dienstag 6-Oktober-2015

Prädiabetes ist ein Vorstadium von Typ-2-Diabetes. Wenn in dieser Phase eingegriffen wird, kann ein Fortschreiten der Erkrankung bei 15 bis 30 Prozent der Patienten gebremst werden. Eine Studie zeigt nun, dass Vitamin K1 dabei eine Rolle spielen könnte. 

 

Menschen mit Prädiabetes haben Blutzuckerwerte, die über dem Normalwert liegen, aber noch nicht hoch genug für eine Diabetesdiagnose sind. Wenn diese Menschen ihren Lebensstil nicht ändern, entwickelt sich bei 15 bis 30 Prozent von ihnen innerhalb von fünf Jahren Typ-2-Diabetes. Daher ist bei Prädiabetes ein Eingreifen erforderlich, um die Entwicklung zu bremsen. Dies ist nicht nur vom menschlichen Standpunkt aus wünschenswert, sondern auch, um die Kosten im Gesundheitswesen zu senken. 

 

Eine im European Journal of Clinical Nutrition veröffentlichte Studie zeigt nun, dass sich Vitamin K1 positiv auf den Blutzuckerspiegel und die Insulinsensitivität auswirkt. An der Untersuchung nahmen 82 Frauen (im Alter von 36-45 Jahren) teil, bei denen eine Form von Prädiabetes diagnostiziert worden war. Davon erhielten 39 Frauen 4 Wochen lang 1000 mcg Vitamin K1 und 43 Frauen ein Placebo. 

 

Der Osteocalcingehalt wurde vor und nach der Studie gemessen. Von höheren Osteolcalcinwerten wird allgemein angenommen, dass sie mit einer erhöhten Insulinsensitivität und einem verbesserten Blutzuckerstatus in Verbindung stehen. 

 

In der Studie zeigte sich, dass carboxyliertes Osteocalcin in der Vitamin-K1-Gruppe um 40,3 Prozent zugenommen hatte, während die Placebogruppe nur eine Steigerung um 3,6 Prozent aufwies. Auch die Zunahme von uncarboxyliertem Osteocalcin war in der Vitamin-K1-Gruppe signifikant höher als in der Placebogruppe: 55,7 Prozent gegenüber vernachlässigbaren 0,4 Prozent. 

 

Die Wirkungen von Vitamin K1 waren auch in der Zwei-Stunden-Blutzuckermessung und dem Zwei-Stunden-Insulintest messbar. Bei der Vitamin-K1-Gruppe zeigte sich im Bluttest ein Rückgang um 7,6 Prozent und beim Insulintest einen Rückgang um 17,9 Prozent. In der Placebogruppe ergab sich hingegen ein Anstieg – geringe 0,9 Prozent beim Blutzucker und 5,5 Prozent beim Insulin. 

 

„Eine vierwöchige Supplementierung mit Vitamin K1 hatte keine Wirkung auf die Insulinresistenz bei prämenopausalen und prädiabetischen Frauen. Im Gegensatz dazu hatte sie jedoch eine vorteilhafte Wirkung auf den Blutzuckerstatus und die Insulinempfindlichkeit in dieser Gruppe“, erklärten die Forscher. 

 

Die Verabreichung von Vitamin K1 ist eine einfache und attraktive Strategie um die Weiterentwicklung von Prädiabetes zu Typ-2-Diabetes in einem frühen Stadium zu bremsen. 

 

Mehr Infos zu diesem Thema finden Sie in der Monographie Vitamin K.

 

Literatur

Rasekhi H. The effect of vitamin K1 supplementation on sensitivity and insulin resistance via osteocalcin in prediabetic women: a double-blind randomized controlled clinical trial. Eur J Clin Nutr. 2015 Mar 18.