Zusammenhang zwischen Zinkstatus und Entzündung

Mittwoch 3-Juni-2015

Zinkmangel spielt eine Rolle bei chronischen Entzündungskrankheiten. Das gilt besonders für ältere Menschen, wie eine Studie ergeben hat.

 

Es war bereits bekannt, dass altersbezogene Immunprobleme mit einem zu niedrigen Zinkstatus einhergehen. Bei dieser Studie wurde spezifischer untersucht, wie sich Zinkmangel auf die Aktivierung von Immunzellen und auf epigenetische Mechanismen auswirkt, die Entzündungen fördern.

 

Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass Zinkmangel die Entzündungsreaktion in den Zellen verstärkt. Zinkmangel führt offenbar zu suboptimaler Zellaktivierung und stört die Methylierung von IL-6, einem entzündungsfördernden Zytokin. Die Methylierung von IL-6 ist ein epigenetischer Mechanismus, der dafür sorgt, dass eine Entzündung auch wieder abklingt.

 

Das westliche Ernährungsmuster enthält zu wenig Zink und andere wertvolle Mineralien. Zinkmangel und damit zusammenhängende Beschwerden kommen daher in der Praxis regelmäßig vor. Bei älteren Menschen kommt das noch stärker zum Tragen, weil bei ihnen oft sowohl die Zinkaufnahme als auch die Zinkabsorption verringert ist.

 

Leider, so die Forscher, gibt es für den Zinkstatus keine geeigneten klinischen Biomarker. Außerdem sagen sie, dass der Körper nicht gut in der Lage ist, Zink für längere Zeit zu speichern. Daher empfehlen sie insbesondere für ältere Menschen die regelmäßige ergänzende Einnahme von Zink.

Quelle

Carmen P. Wong et al, Zinc deficiency enhanced inflammatory response by increasing immune cell activation and inducing IL6 promoter demethylation, Mol Nutr Food Res. 2015 May;59(5):991-9.